Döbling – zu Wasser …
Dem Wahlspruch „zu Wasser, zu Lande und in der Luft“ entspricht Döbling seit der neuesten Entdeckung der Heimatforscher rund um Wolfgang Schulz voll und ganz: „zu Lande“ durch die vielen Fahrzeuge, die von Gräf & Stift in Sievering erzeugt wurden; „zu Luft“ durch die Aeroplane der Fa. Aviatik Flugzeugwerke, Muthgasse 36–38 – Fa. Weiser & Söhne (siehe frühere Döblinger Extrablätter); und jetzt definitiv auch „zu Wasser“ – durch das Motorschiff „Döbling“.
Bild1: In der Schiffswerft Korneuburg/ Bild 2: Stapellauf der „Döbling“
Gebaut wurde das 43,79 m lange und 7 m breite Motorschiff in der ÖSWAG-Bauwerft Korneuburg ab 5. 8. 1960 (Tag der Kiellegung), vom Stapel lief es am 19. November 1960. Angetrieben wurde die „Döbling“ von zwei 375-PS Deutz- 8-Zylinder-Viertakt-Dieselmaschinen. In der Werft Korneuburg wurden auch zwei Schwesterschiffe gebaut: die „Währing“ im Jahre 1961 und die „Simmering“ 1965. Diese Schiffe wurden als Bezirkstyp bezeichnet und erhielten dementsprechend Namen von Wiener Gemeindebezirken. Erst im Mai 1961 wurde die „Döbling“ an ihren Eigner – die erste DDSG – übergeben; am 19. Juni 1961 lief sie dann erstmalig aus. Nach rund 13 Jahren wurde die „Döbling“ im Jahre 1974 an den Dunavski Lloyd in Sisak (Kroatien) verkauft, wo sie erst als „Maksimir“ (Ortsteil in Zagreb und Heimat von Dinamo Zagreb) und später als „Orubika“ in Dienst stand. Während des jugoslawischen Befreiungskrieges 1991 wurde das Schiff so schwer beschädigt, dass es verschrottet werden musste. Die „Währing“ wurde ebenso wie die „Döbling“ 1974 an Dunavsky Lloyd verkauft und ist dort bis heute als „Davor“ im Einsatz (Bild unten rechts). Ebenso steht die „Simmering“, die mit zwei stärkeren 415-PS -Dieselmaschinen ausgestattet wurde, seit 1990 bei Dunavski Lloyd als „Galdovo“ in Dienst und fungiert mittlerweile mit einer Schubplattform als Schaufelbaggerschiff. In ferner Zukunft – wenn das grenzenlose Reisen wieder möglich ist – könnten Sie ja zufällig dem einen oder anderen Schiff österreichischen Ursprungs begegnen. Wenn das der Fall ist, schicken Sie uns doch bitte ein Foto davon!
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links: Steuerstand der "Döbling"
